Gnadenfrist für Jugi Chillout – doch wo geht es weiter?

Medienbericht von der Basler Zeitung | Autorin: Mirjam Kohler

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Das neuste Basler Jugendzentrum sucht einen neuen Standort. Im dicht besiedelten Quartier ist das keine leichte Aufgabe.

14 Jahre war das Kleinbasler Quartier Kleinhüningen ohne Jugendzentrum. Dann kam das Chillout, das aber seit seiner Eröffnung 2020 – im Corona-Jahr – um seinen Platz kämpft. Bereits zweimal musste das Jugendzentrum seither umziehen, was die Etablierung bei den Kindern und Jugendlichen erschwert.

Vergangenen Herbst wurde schliesslich die aktuelle Herausforderung des Jugi öffentlich. Per Mai 2024 müsse man die Liegenschaft an der Neuhausstrasse 21 verlassen, das Haus soll abgerissen werden.

Auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigt Chillout-Sozialarbeiter Endrit Sadiku, dass Umzug Nummer drei leider nicht abzuwenden sei. Allerdings habe sich der Zeitpunkt nach hinten verschoben. Das Jugi könne wohl bis Ende November an der Neuhausstrasse bleiben.

Noch gibt es keine definitive Lösung

Für die Zeit danach sei man im Gespräch mit verschiedenen Immobilienbesitzenden und Verwaltungen. Eine spruchreife Lösung gebe es bisher aber noch nicht. Das Team erhofft sich an der neuen Lage auch etwas mehr Platz. Sadiku sagt: «Die Lage ist sehr schwierig für das Jugendzentrum Kleinhüningen, und die Jugendlichen wünschen sich nach wie vor grössere Räumlichkeiten, wo sie sich zurückziehen können.»

Die aktuellen Platzverhältnisse würden auch die soziale Arbeit einschränken, sagt Sadiku: «Aus professioneller Sicht können wir das Nötigste, wie eine niederschwellige Anlaufstelle, für sie anbieten. Allerdings sind aufgrund der aktuellen engen Raum- und Platzverhältnisse längerfristige und nachhaltige Projekte mit den Jugendlichen nur schwer umsetzbar.»

Man sei aber positiv gestimmt. Der Zuspruch und die Anteilnahme von Netzwerkpartnerinnen und -partnern aus der Politik und der Quartierbevölkerung seien riesig. «Das zeigt, welche Verankerung das Jugendzentrum nach nur knapp dreieinhalb Betriebsjahren im Quartier geniesst, und freut uns wirklich sehr», so Sadiku.